Page 12 - Stadtfuehrer_Lienz
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Bronzeplastik „Tratsch“ von Jos Pirkner.

















 Der Lienzer Hauptplatz, damals „Kaiser-Josef-Platz“, um 1930.

 3  Bronzeplastik „Tratsch“, im   diesem Gebäude, wohin es vom
 Hof des Bezirksgerichtes beim   Gasthof  „Schwarzer  Adler“  als  ei-
 östlichen Durchgang zurück zum   nes der letzten „Erb-Postämter“ Ti-
 Hauptplatz – Lebensgroße, mitei-  rols übertragen worden war. 1609
 nander den Stadttratsch bespre-  wurde erstmals ein Gastbetrieb er-
 chende Figuren von Jos Pirkner   wähnt, später als „Goldener Adler“
 aus dem Jahr 1985.  und „Post“ bekannt. Sogar Kron-
 prinz Rudolf und Thronfolger Erz-
   4  St. Florian Brunnen von Jos   herzog Franz Ferdinand beehrten
 Pirkner. Die Figur des Heiligen ist   die „Post“ mit ihrem Besuch. Geht
 eine Treibarbeit in Kupferblech aus   man ein Stück weiter zu der im
 dem Jahr 1956 über einer Ser-  Westen liegenden  Volksbank-Pas-
 pentinschale von 1985. Jos Pirk-  sage, bietet sich ein Einblick in den
 ner gehört zu den bedeutendsten   reizvollen Innenhof.
 Bildhauern Österreichs. Er lebt und
 arbeitet in Tristach bei Lienz.    6  Gebäude der Hypo-Bank,
 Hauptplatz Nr. 4 – Das äußerst
   5  Altstadthotel „Eck“,  Haupt-  anspruchsvolle Werk moderner
 platz Nr. 20 – Die ehemalige Stadt-  Architektur wurde von Raimund
 burg in der Nordwest-Ecke des   Abraham geplant. Geboren 1933
 Burgums war Ende des 12. / An-  in Lienz, wirkt er an der Coo-
 fang 13. Jahrhunderts Sitz der   per-Union School of Architecture
 Burggrafen von Lienz. Bekanntes-  in New York, der mit Abstand bes-
 ter Vertreter der Görzer Landesfürs-  ten Architekturschule Amerikas.
 ten ist Heinrich, Burggraf von Lienz   Das Gebäude der Hypo-Bank ist
 (†1256), der mit seinen Dichtungen   nur eines der fünf Bauten Abra-
 in der Manessischen Liederhand-  hams, zu denen auch das öster-
 schrift (um 1308) vertreten ist. Um   reichische Kulturhaus in New York
 die Mitte des 14. Jahrhunderts war   zählt. Die Fassade des Hypo Ge-
 in  diesem Gebäude die  görzische   bäudes ist wie ein Schild gestal-
 Münzstätte untergebracht, in der   tet und nimmt auf die seitlich an-
 als Besonderheit sogar Goldgulden   schließenden Gebäude Bezug. Se-
 geschlagen wurden. Eine Zeit lang   henswert ist auch die Nordfassade.
 befand sich auch das Postamt in


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