Page 22 - Stadtfuehrer_Lienz
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Steinrelief „Berufung von Petrus und Andreas“ von Prof. Jos Pirkner.
   18  Pfarrwidum (Pfarrhof) St.   geweiht und deren Westwand
 Andrä  –  Der behäbige, bis in das   in den nachfolgenden gotischen
 Mittelalter zurückreichende Bau   Bau miteinbezogen. Die Görzer
 wurde mehrfach restauriert. An der   Bauhütte errichtete ab 1430 die
 Nordseite ein Sgraffito von Oswald   spätgotische,  1457  geweihte
 Kollreider „St. Andreas“ von 1967.  Basilika.  Der Turm, im  oberen
 Teil neugotisch, wurde 1907/09
   19  Eingang in den „Alten Fried-  aufgebaut. Über den Seitenpor-
 hof“ um die Stadtpfarrkirche   talen befinden sich romanische
 – Durch den klassizistischen Tor-  Reliefs mit Kopf und Osterlamm.
 bau mit Flachkuppel und dem
 Fresko  „Auferstehung  Christi“  An den Türen Bronzeplastiken
 von Joseph Arnold aus dem Jahr   und Türgriffe der Hll. Apostel An-
 1831, gelangt man in den Bereich   dreas und Petrus von Jos Pirkner
 des die Kirche umgebenden al-  aus 1969. Er hat auch das Stein-
 ten Friedhofs. Die Begrenzung im   relief „Berufung von Petrus und
 Süden bilden spätgotische Arka-  Andreas“ geschaffen. In der Vor-
 den mit Reliefsteinen der Familie   halle  romanische  Portallöwen
 Graben von 1540 und barocken    mit Widder und Lamm zwischen
 Tafelgemälden.  Das ehemalige   den Pranken. Das Kircheninnere
 Beinhaus befindet sich an der Süd-   besteht aus drei Schiffen mit
 ost-Ecke (um 1500). Die Umfas-  Sternrippengewölbe  und  dem
 sungsmauer in diesem Bereich ist   spitzbogigen Triumphbogen mit
 noch zinnenbewehrt.  Fresko „Christus als Welten-
 richter“ aus 1446.
   20  Stadtpfarrkirche St. Andrä
 (Führer Stadtpfarrkirche St. Andrä   Das langgestreckte Presbytherium
 und Filialkirche St. Michael liegen   wurde um 1760 barockisiert. Dort
 im Eingangsbereich der Kirche   befinden sich das Relief der Hl. Anna
 auf.) Archäologische Grabungen   Selbdritt vom Anfang des 16.
 haben ergeben, dass die Ur-  Jahrhunderts und ehemalige Altar-
 sprünge der Kirche bis in spät-  flügel mit den Hll. Barbara und
 römische bzw. frühchristliche Zeit   Dorothea (um 1500). Die sieben
 auf einen Bau aus dem 5. Jahr-  Schlusssteine  des  Hauptschif-
 hundert zurückreichen, der in der   fes wurden um 1450 mit Wappen
 karolingischen  Zeit  des  10. Jahr-  bemalt. An der linken Wand die
 hunderts erweitert wurde. Eine     „Befreiung des Hl. Petrus aus
 romanische Kirche wurde 1204   dem Gefängnis“ von 1637.   Die Stadtpfarrkirche St. Andrä thront mächtig im Norden über der Stadt.


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