Page 15 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität
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BIODIVERSITÄT – Gründe für den Artenverlust im Sied-
lungsraum
Alle Organismen brauchen mehr oder weniger spezielle
Lebensräume und Umweltbedingungen, um existieren zu
können. Verschwinden diese Biotope, geht dies auch mit
einem Verlust der dazugehörigen Lebewesen einher.
Lebensräume und Arten gehen beispielsweise verloren
durch:
• Bebauung und Bodenversiegelung, was den Verlust von
fruchtbaren Böden und Pflanzenbestand bedeutet.
• Bau von Verkehrswegen mit Zerschneidung von Le-
bensräumen und Gefahren durch Straßenverkehr.
• Verbauung und Begradigung von Flüssen und Bächen.
• giftige Luft- und Bodenschadstoffe durch Verkehr und
Industrie, Heizung etc.
• Einsatz von umweltschädlichen Stoffen wie z.B. Insek-
tenschutz- oder Unkrautvernichtungsmitteln oder auch
Anwendung von zu hohen Mengen an Reinigungsmitteln.
• Entfernung von Gestrüpp, Laub, Faul- und Totholz, Ste-
inhaufen, Trockensteinmauern oder Wasserlacken etc.
• Anlage von „ordentlichen“ Gärten mit entsprechender
Gestaltung und dazu passenden Pflegemaßnahmen
(eintönige Hecken, Rasenflächen ohne Blütenpflanzen,
herbstliche Rückschnitte von Stauden und Gräsern etc.)
• Monokulturen: artenarme Landwirtschaft (z.B. durch
oftmalige Mahd pro Saison, einförmiger Anbau auf
Ackerflächen, Entfernung von Feldrandgehölzen, Tro-
ckenlegung von Wiesen) oder auch monotone Pflanze-
nauswahl für städtische Grünräume.
• Starke Vermehrung von invasiven Arten, die andere
Arten verdrängen. Dazu zählen Kanadische Goldrute,
Indisches Springkraut, Japanischer Staudenknöterich
oder Götterbaum und Scheinakazie.
• Lichtverschmutzung: die nächtliche Beleuchtung
irritiert Schmetterlinge und andere Insekten, aber auch
Zugvögel, die auf Lichtquellen zufliegen und die Orien- BIODIVERSITÄT – was wir im städtischen Umfeld zur • Schutzkonzept für Grünflächen inkl. Baumbestand:
tierung verlieren. Erhaltung und Förderung tun können Leitlinien für Architekten und Baufirmen, um Boden-
• Etc. Erhaltung und Förderung von Vegetationsflächen: verbrauch und Bodenverdichtung und -zerstörung zu
• Sparsamer Umgang mit Bebauung und Versiegelung verringern, Einhaltung der ÖNORM B 1121 (Schutz von
im Siedlungsbereich zugunsten von Grünräumen z.B. Gehölzen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen)
durch mehrgeschossige Bauten oder verpflichtenden
Grünflächenanteil bei Neubau von Wohnanlagen, Be-
triebsflächen und Parkplätzen
Artenverlust im Siedlungsraum
• Zusammenhängende Grünbereiche und Grüninseln als
Trittsteinbiotope schaffen