Page 6 - Urbane Grünräume | Ihre Bedeutung für Klima und Biodiversität

6 7

VOM WERT DER

STÄDT. GRÜNRÄUME

FÜR DEN MENSCHEN

Welchen Wert Grünräume in der Stadt für den Menschen
haben, begreifen wir vielleicht, wenn wir uns das bebaute
städtische Umfeld ohne Grünbereiche, ohne Bäume und
Sträucher, ohne Blumenbeete, ohne Wiesen und ohne
Rasenflächen vorstellen …

Auswirkung auf das menschliche Wohlbefinden
Grünflächen mit ihrem Bewuchs sorgen für unser psychi-
sches und physisches Wohlbefinden und steigern damit
die Lebensqualität – Grün wirkt beruhigend auf das Auge,
Blüten und Pflanzenstrukturen, aber auch pflanzliche
Düfte sprechen unsere Sinne an. Die weicheren organi-
schen Formen bilden einen Kontrast zur kantigen Be-
bauung und zu den harten Asphalt- und Pflasterflächen.
Bepflanzung reduziert den Lärmpegel in der Stadt.
Städtischen Grünräume bieten unterschiedlichste Lebens-
räume für zahlreiche Tierarten und andere Organismen: Städtischer Freiraum
Grüne Bereiche sind wichtige Freiräume im städtischen
• Säuger, v.a. in den Stadtrandlagen – Rehwild, Fuchs, Umfeld – wir können sie zur Ausübung von Freizeitakti-
Dachs etc. vitäten nutzen, aber auch als konsumfreie Begegnungszo-
• Kleinsäuger wie Mäuse, Maulwürfe, Eichhörnchen, Sie- ne. Diese Möglichkeiten der Nutzung tragen zur Förde-
benschläfer, Fledermäuse etc. rung des sozialen Zusammenhalts bei.
• Verschiedenste Vogelarten wie Amsel, Meise, Sperling,
Erlenzeisig, Stieglitz, Taube, verschiedene Rabenvögel Natur und Biodiversität
(Eichelhäher, Krähe, Elster) und Falken etc. Die Pflanzen- und Tierwelt in diesen Lebensräumen
• Wirbellose Tiere wie Würmer oder Schnecken, Glieder- ermöglicht den Menschen im urbanen Umfeld den Zugang
füßer (Insekten und Spinnentiere) sowie Mehrzeller zur Natur.
(Fadenwürmer, Rädertierchen, ...), die auf Pflanzen, aber Für die Erhaltung und Förderung der biologischen Viel-
auch im Erdreich leben falt, besser gesagt der Biodiversität, ist die Art der Grün-
• Unzählige Mikroorganismen – Bakterien, Einzeller wie flächen und wie diese gepflegt werden, entscheidend. Je
Geißeltierchen und Wimpertierchen vielfältiger und bunter die Grünräume, je besser vernetzt
• sowie Pilze, Flechten und Algen im Boden, die entschei- die einzelnen bepflanzten Bereiche sind, desto größer der
dend für den Abbau organischer Stoffe sind und damit Artenreichtum. Das hat Auswirkungen auf die Stabilität
für die Entstehung von Humus sorgen, aber auch klima- von Ökosystemen und damit auch auf unser Leben.
wirksame Gase und Schadstoffe umwandeln können

Lebensräume für zahlreiche Tierarten und andere Organismen